Ausflug der 9b in das Amtsgericht von Vaihingen/Enz

Die Klasse 9b nahm am 07.06.2024 am Projekt „Rechtsstaat macht Schule" im Amtsgericht in Vaihingen an der Enz teil. Dort angekommen begann es direkt mit einer Einführung von der Polizei; die 2 Polizistinnen erzählten, welche Aufgaben sie haben, in welchem Bereich sie arbeiten und was sie an sich tragen. Beispielsweise trugen sie ein Pfefferspray, verschiedene Taschenlampen und eine Pistole bei sich. Etwas später erzählten sie uns, dass es auf der Polizeiwache nebenan zwei Zellen gibt, in die man wegen verschiedenen Gründen vorübergehend eingesperrt werden kann, z.B wegen häuslicher Gewalt. Den Aufenthalt in die Zelle darf die Polizei aber nicht alleine anordnen, dafür müssen sie einen Richter fragen. Ein Highlight war, dass wir uns eine Zelle anschauen durften, in welcher in der letzten Nacht noch eine Person untergebracht war. In der Zelle gab es nur ein Bett und eine Toilette, die Wände waren weiß und es war kein Blick nach außen möglich, also sehr deprimierend. Danach haben die Polizistinnen mit den Schülern eine Fragerunde gemacht. So ging es um den Alltag, besonders schwere Fälle und dass sich die beiden nach dem Vorfall von Mannheim nun anders von ihren Familien verabschieden als zuvor.

Nach der Vorstellung von den Polizistinnen zeigte uns der Richter von Vaihingen an der Enz, was er für seinen Beruf braucht, und er ließ uns das Grundgesetzbuch und das Strafgesetzbuch anschauen. Der Richter erzählte uns, dass er während einer Gerichtsverhandlung eine schwarze Robe trägt, und manchmal verwendet er auch seinen „Richterhammer", um für Ruhe zu sorgen. Er sagte auch, dass man Jura studieren muss um Richter zu werden, aber man kann mit dem Studium auch Staatsanwalt oder Rechtsanwalt werden. Auch dem Richter durften die Schüler immer Fragen stellen. Der Richter zeigte uns zum Beispiel seinen Notfallknopf, mit dem die Polizei informiert wird, falls ein Angeklagter bedrohlich für ihn wirkt. Diesen musste er zum Glück noch nie benutzen.
Daraufhin fragte der Richter die Schüler, was ein Rechtsstaat eigentlich ist und was der Staat macht. Dann ging es darum, den Ablauf einer Straftat (Prügelei auf dem Schulhof) von der Tat selbst, über die Befragung der Polizei bis in die Gerichtsverhandlung zu verfolgen und nachzuspielen. Es wurden die Rollen verteilt und dann haben die Schüler die Szene nachgespielt. Später wurde in Gruppen besprochen, welche Straftaten begangen wurden. Dabei fanden die Schüler heraus, was der Unterschied zwischen Diebstahl und Raub ist. Die Lehrer (Herr Kernen und Herr Gimmler) haben auch mitgemacht, stellten Fragen und lernten auch dazu.

Nach der Mittagspause wurde die Gerichtsverhandlung anhand der Straftat im Heft nachgespielt, zusammen mit den Polizistinnen. Der Richter hatte zwei Schöffinnen neben sich, für jeden Angeklagten gab es einen Rechtsanwalt, es gab auch einen Staatsanwalt und die Zeugen. Alle Rollen außer der Richter und die Polizistinnen wurden von Schülern gespielt, und die Gerichtsverhandlung war sehr realistisch und ähnlich zu einer echten Gerichtsverhandlung. Zwischendurch unterbrach der Richter die Verhandlung und erklärte etwas dazu. Als das Urteil gefallen war, redeten alle noch darüber und die Schüler und Lehrer haben sich dann verabschiedet und begannen sich auf den Heimweg zu begeben. „Das war ein sehr interessanter Tag und es war schön, dass wir so viel mitmachen durften" sagte ein Schüler der Klasse 9b.

Von Zoi G., Soraya M. und Michi K.

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