MINT am ELGS

Zu MINT gehören außer den Schulfächern, die Wettbewerbe, die JIA, die offene Werkstattzeit und die interdisziplinären Projekte.

Offene Werkstattzeit

Im Schuljahr 2023/2024 findet die offene Werkstattzeit montags von 16:00 bis 17:35 Uhr statt.

Die offene Werkstattzeit ist, wie der Name sagt, offen für alle.

Jede(r) kann sich mit seinem Vorhaben beschäftigen, wobei die betreuende Lehrkraft beratend und unterstützend mitwirkt.

Alle Schüler haben im Fach „Technische Grundbildung" den Umgang mit den Werkzeugen und Maschinen gelernt. Daher ist es möglich, dass die SuS eigenständig arbeiten.
Es ist erwünscht, dass sich die SuS Anregungen, gerne auch aus verschiedenen Klassenstufen, holen.

Blind Sonar

Vorgeschichte:

Die Schüler Julian Schenker und Ferdinand Horn nahmen im Schuljahr 2020/2021 an der Junior Ingenieur Akademie (JIA) am Evangelischen Lichtenstern-Gymnasium, betreut von Helmut Dinkel und Hans Bader, teil.

Corona bedingt, konnte diese Veranstaltung nicht durchgängig in Präsenz stattfinden und Firmenbesuche waren nicht möglich.

Im Schuljahr 2021/2022 machten die Beiden in NWT, betreut von Benjamin Horntasch, ein Projekt zu einer Bremse am Fahrrad. Sie wollten das Bremssignal anstatt über einen Seilzug via Funk übermitteln. Dabei haben sie sich in dieses Themengebiet eingearbeitet. Parallel besuchten Sie die offene Werkstattzeit, in der sie ein Katapult für den Wettbewerb Explore Science am 26.Juni 2022 in Mannheim bauten. Bei diesen Bautätigkeiten erzählte ihnen ihr Betreuer, Hans Bader, von einem Messbecher für blinde Menschen, den zwei Schülerinnen an der Schule im Schuljahr 2015/2016 entwickelten und der auf der iENA (internationale Erfinder- und Neuheitenausstellung) in Nürnberg im Herbst 2016 mit „Gold" ausgezeichnet wurde.
Die funkgesteuerte Fahrradbremse und der Messbecher für Blinde waren die Auslöser für eine neue Idee.

Der Projektstart erfolgte im November 2022.

Das Ziel war, auf dem Regionalwettbewerb von Jugend forscht am 2./3.März 2023 in Pforzheim / Enz anzutreten.

In vielen Stunden, auch außerhalb der üblichen Schulzeiten, entwickelten die beiden, trotz vieler Fehlschläge, ein präsentierfähiges Produkt. Den Wettbewerbsvorgaben (genaue Produktbeschreibung in einer Lang- und Kurzfassung) stellten sie sich.
Es reifte die Idee, das Produkt patentieren zu lassen. Da ihr Betreuer, Hans Bader, schon für Schülergruppen Anträge für ein Patent oder ein Gebrauchsmuster gestellt hatte, wurde auch dieses angegangen. Die Schüler waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht volljährig, daher lief der Antrag auf den Betreuer Hans Bader und die beiden Schüler, Julian Schenker und Ferdinand Horn, wurden als Miterfinder eingetragen. Zwischenzeitlich sind die Schüler volljährig und damit alleinige Antragsteller. Der betreuende Lehrer verzichtete auf alle Rechte.

Damit das Produkt alltagstauglich wird, vermittelte ihr Betreuer einen Kontakt zur Nikolauspflege in Stuttgart. Die Nikolauspflege ist eine Einrichtung für Blinde und sehbeeinträchtigte Menschen. Beim Besuch wurde den Entwicklern klar, dass einiges angepasst werden musste.

Die Entwicklung wurde auf dem Regionalwettbewerb von Jugend forscht in die Kategorie „Technik" eingestuft. Die Beiden überzeugten die Jury und sie wurden mit dem 1.Platz ausgezeichnet, was auch die Teilnahme am Landeswettbewerb bedeutete.

Für den Landeswettbewerb wurde das Feedback aus dem Regionalwettbewerb sofort umgesetzt und die Entwicklung machte in den vier Wochen bis zum Landeswettbewerb große Fortschritte.

Der Landeswettbewerb von Jugend forscht fand am 28./29.März 2023 in Karlsruhe statt. Für einen Preis hat es nicht gereicht. Doch die Auszeichnung mit dem Sonderpreis CBM (Christoffel-Blindenmission) und einem Forschungspraktikum am KIT in Karlsruhe war mehr als eine Anerkennung.

Auf dem Landeswettbewerb wurden die Beiden angefragt, ob sie auf der REHAB-Fachmesse für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion ihre Entwicklung ausstellen. Vom 15. bis 17.Juni 2023 waren die beiden mit einem Stand auf der REHAB-Fachmesse in Karlsruhe.

Für die Weiterentwicklung waren Gelder nötig. Durch die Aufnahme in das Programm Mikromakro MINT der Landesstiftung Baden-Württemberg gab es einen finanziellen Zuschuss.

Es folgten Gespräche mit Krankenkassen hinsichtlich einer Aufnahme in die Liste der medizinischen Hilfsmittel . Schließlich soll das Produkt für die Klienten bezahlbar sein.

Bei einer Produktentwicklung ist sowohl die technische Umsetzung als auch die finanzielle Seite von großer Wichtigkeit. Durch das Profil Ökonomie des Evangelischen Lichtenstern-Gymnasiums hatten die beiden ein fundiertes Grundwissen. Sie bewarben sich bei StartupTeens und waren beim Marketing so erfolgreich, dass Sie eine Einladung nach Berlin erhielten.

Die Präsentation erfolgte am 30.Juni 2023 im Axel-Springer-Haus in Berlin. Julian Schenker und Ferdinand Horn überzeugten bei ihrer Präsentation und den anschließenden Fragen und wurden in der Kategorie „Impact Entrepreneurship" mit dem Bundessieg ausgezeichnet wurden.

Die Bewerbung zum Pitch bei Bits&Pretzels war erfolgreich. Julian Schenker und Ferdinand waren am 24. und 25. September 2023 bei Deutschlands bedeutendstem Startup Event Bits&Pretzels zum Pitchen in München. Es war ein Pitch für Pre-event Bits&Pretzels by Tengelmann KG & StartupTeens. Die Kontakte auf einer solchen Veranstaltung sind enorm und das Zusammentreffen mit Manuel Neuer und Michelle Obama waren beeindruckend.

Auf dem internationalen Startup-Festival Slush'D in Heilbronn am 19.Oktober 2023 konnten die Beiden ihre Entwicklung ebenfalls ausstellen.

Durch Vermittlung des Projektbetreuers war es möglich, dass die Entwicklung unter der Obhut der Steinbeis-Stiftung auf der iENA in Nürnberg vom 28. bis 30.Oktober 2023 ausgestellt werden konnte. Durch die diversen Erfahrungen im Pitchen war es für Julian Schenker und Ferdinand Horn kein Problem, ihre Entwicklung auf Englisch zu präsentieren. Die Juroren zeichneten die Beiden mit einer Goldmedaille „for outstanding achievments" aus.

Eine Einladung nach Houston in Texas mussten die Beiden ablehnen, da der Veranstaltungszeitraum auf den Termin des schriftlichen Abiturs in Physik gefallen ist.

Unter vielen Hundert Schülerfirmen, die sich bei youstartN 2023 beworben haben, kam blind sonar deutschlandweit unter die besten 20. Die Schülerfirmen sollten einen Beitrag zur Erreichung der 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung liefern. Am 8.12.2023 waren Julian Schenker und Ferdinand Horn gemeinsam mit ihrem Betreuer Hans Bader zur Preisverleihung ins Haus des Ministeriums für Wirtschaft und Umweltschutz eingeladen. Die Kontakte auf einer solchen Veranstaltung führen deutschlandweit zu einer Vernetzung, die unbezahlbar ist.

Neben Jugend forscht spielt seit einiger Zeit auch Jugend gründet eine große Rolle. Das Zweierteam bekam für den Bereich Ökonomie Unterstützung von Dominik Schuler.

Im Januar 2024 kam das Dreierteam von blind sonar mit ihrem Businessplan bei Jugend gründet unter die TOP 30, das eine Zulassung zum süddeutschen Pitch-Finale bedeutet.

Am 15.und 16. Februar 2024 nahmen sie bei Arise accleration im Baden Campus in Breisach teil. Es geht um Finanzierungsstrategien. Die Teilnahme wurde belohnt mit der Zulassung für das Programm 2024.

Es ist eine Besonderheit, dass zwei Schülerfirmen einer Schule bei Jugend gründet für das Pitsch-Finale zugelassen sind. Neben „blind sonar" mit Julian Schenker, Ferdinand Horn und Dominik Schuler trat auch das Team „Solar power" mit Ann-Kathrin Daub, Allegra Henn und Mia Geißler an. Weil die Schülerinnen von „Solar Power" von Timo Schuh betreut werden, übernahm er in München am 4./5. März auch die Betreuung von „blind sonar". Blind sonar belegte im süddeutschen Pitchfinale den 1.Platz und qualifizierte sich damit für das Bundesfinale am 11./12.Juni 2024 bei Porsche in Stuttgart.

Vom 20. bis 22.März 2024 war der Landeswettbewerb für Jugend forscht in Freiburg. Das Team „blind sonar" mit Julian Schenker und Ferdinand Horn belegte in der Kategorie „Arbeitswelt" den 3.Platz und wurde mit dem Sonderpreis der Kultusministerin ausgezeichnet.

Am 17.April 2024 stellten Julian Schenker und Ferdinand Horn im Rahmen der Aktion „Miteinander", einer Aktion der Stadt Sachsenheim, ihr Produkt an der Schule einer interessierten Zuhörerschaft vor. Die Bewohner des in der Nachbarschaft gelegenen Altenheims und Verantwortliche in karitativen Einrichtungen waren sehr beeindruckt.

 

Regionalwettbewerb 2024 von Jugend forscht

Beim Regionalwettbewerb 2024 von Jugend forscht in Pforzheim/Enz nahmen zwei Schülergruppen des Evangelischen Lichtenstern-Gymnasiums teil. Beide Gruppen wurden von Hans Bader betreut.

Das schon 2023 von Jugend forscht ausgezeichnete Projekt „Blind sonar" wurde von Julian Schenker und Ferdinand Horn erheblich weiterentwickelt.

Die Kurzfassung des Projekts lautet:
Das Ziel unseres Projekts besteht darin, sehgeschwächten Menschen eine verbesserte Wahrnehmung ihrer Umgebung zu ermöglichen.
Hierfür haben wir eine Wahrnehmungshilfe entwickelt, die am Kopf getragen wird. Der Kopfaufsatz übermittelt haptisches Feedback (Vibration, Druck o.Ä.) an den Kopf, wenn Objekte in der Umgebung erkannt werden. Beispielsweise erfährt die Person haptisches Feedback auf beiden Seiten des Kopfes beim Durchqueren eines Flurs. Die Intensität des Feedbacks nimmt leicht zu, wenn sich die Person einem Hindernis wie einer Laterne oder einer Wand nähert, um vor potenziellen Gefahren zu warnen. Durch diese innovative Methode streben wir an, blinden Personen eine verbesserte Wahrnehmung ihrer Umgebung zu bieten und somit ihren Alltag sicherer zu gestalten.

Eingeteilt war die Entwicklung in die Rubrik: Arbeitswelt.

Die Jungforscher überzeugten die Jury von ihrem Produkt, so dass sie mit einem 1.Platz und damit zur Teilnahme am Landeswettbewerb ausgezeichnet wurden.

Die zweite Gruppe mit Darian Keller und Florian Hein, beide 17 Jahre alt, trat mit ihrer Entwicklung „Effiziente Indoor-Navigation in Supermärkten" in der Kategorie „Technik" an.

Die Kurzfassung ihrer Entwicklung lautet:
Die Navigation durch einen Laden soll nach gegebener Einkaufsliste auf der kürzesten Strecke erfolgen. Die erste Herausforderung ist die Entwicklung eines geeigneten Algorithmus. Der favorisierte Algorithmus ist ein angepasster „Travelling Salesman"-Algorithmus. Die zweite Herausforderung ist die Lagebestimmung innerhalb eines Gebäudes ohne GPS. Mit dieser Lagebestimmung soll es möglich sein, den Anwender mit einer App auf den kürzesten Weg durch den Laden zu navigieren. Die Alternativlösung zu GPS wird mithilfe des Beschleunigungssensors und einer selbst entwickelten Auswertungssoftware umgesetzt. Dazu müssen die Sensorsignale umfangreich aufbereitet werden (Filterung, Interpolation, Offsetabgleich).

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Kommissionierung, händisch oder automatisiert; ganz besonders bei einem chaotische Lagersystem. Der Zeitaspekt ist von enormer Wichtigkeit. Das Erreichen des Optimums bedarf einen enormen Zeitaufwand. Der Balance zwischen Güte der Lösung und Entscheidungszeitraum haben sich die beiden Forscher gestellt und ihr Ergebnis liefert sehr gute Lösungen in vertretbarer Entscheidungszeit.

Die Jury zeichnet Darian und Florian mit einem 2.Platz aus.

Landeswettbewerb 2024 von Jugend forscht

Auch 2024 durfte eine Schülergruppe des Evangelischen Lichtenstern-Gymnasiums am Landeswettbewerb von Jugend forscht teilnehmen.

Mit dem Regionalsieg in Pforzheim hatte sich das Projekt „blind sonar" mit Ferdinand Horn und Julian Schenker für den Landeswettbewerb in Freiburg i.B. (20. bis 22.März 2024) qualifiziert.

Der Projektbetreuer war wie in der Vergangenheit, Hans Bader.

Die Arbeit der beiden war dem Bereich „Arbeitswelt" zugeteilt.

Zu ihrem Projekt stand im Ausstellungskatalog:
Das Ziel unseres Projekts besteht darin, sehgeschwächten Menschen eine verbesserte Wahrnehmung ihrer Umgebung zu ermöglichen. Hierfür haben wir eine Wahrnehmungshilfe entwickelt, die am Kopf getragen wird. Der Kopfaufsatz übermittelt haptisches Feedback [Vibration, Druck o.Ä.] an den Kopf, wenn Objekte in der Umgebung erkannt werden. Beispielsweise erfährt die Person haptisches Feedback auf beiden Seiten des Kopfes beim Durchqueren eines Flurs. Die Intensität des Feedbacks nimmt leicht zu, wenn sich die Person einem Hindernis wie einer Laterne oder Wand nähert, um vor potenziellen Gefahren zu warnen. Durch diese innovative Methode streben wir an, blinden Menschen eine verbesserte Wahrnehmung ihrer Umgebung zu bieten und somit ihren Alltag sicherer zu gestalten.

Feierstunde am 22.März 2024 wurde die Erfindung mit dem Preis der Kultusministerin geehrt.

Beim Wettbewerb belegten Sie den 3.Platz in der Kategorie „Arbeitswelt".

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