Pressemeldung

Pressebericht: Einblicke in die digitale Arbeitswelt (BZ)

Von Michaela Glemser in Bietigheimer Zeitung am 24. Januar 2024 

 

Schüler des Sachsenheimer Lichtenstern Gymnasiums probieren unterschiedliche moderne Technologien im Erlebnis-Truck aus.

 

 

Mit einer Virtual Reality-Brille ein Fahrrad zusammensetzen war eine Aufgabe an einer der 15 Stationen im Truck. Foto: Oliver Bürkle

Mit Hilfe einer sogenannten „Virtual Reality-Brille" versuchten Joel Griegel, Tim Faude und Felix Schenker ein Fahrrad zusammenzusetzen. Dies war nur eine von 15 unterschiedlichen Stationen im ersten Stock des imposanten Trucks, der am Montag und Dienstag Station im Innenhof des Lichtenstern Gymnasiums machte.

„Bei uns sollen die Jugendlichen die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Berufswelt hautnah kennenlernen. Damit sollen die Schülerinnen und Schüler vor allem für Berufe aus dem MINT-Bereich der Mathematik, Naturwissenschaft, Technik und Informatik begeistert werden", erläuterte Biologe Benjamin Wiest, der gemeinsam mit seiner Kollegin Aurelia Stein den Jugendlichen bei ihren Erkundungen mit Rat und Tat zur Seite stand.

Technologien zum Ausprobieren
Getragen wird der Erlebnis-Lern-Truck, der aus einem „Raum der Technologien" zum Ausprobieren im Untergeschoss und einem „Raum der Ideen" zur Vertiefung der gewonnenen Erkenntnisse im Obergeschoss besteht, von der Bildungsinitiative „expedition d", welche ein gemeinsames Angebot der Baden-Württemberg Stiftung, des Arbeitgeberverbands Südwestmetall und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit ist.
„Normalerweise kennen wir die Technologien der Digitalisierung nur aus dem Fernsehen. Sie einmal selbst ausprobieren zu können war wirklich sehr interessant", erklärten Anna Fiedler und Laura Hertlein aus den zehnten Klassen. Sie konnten unter anderem mit Biosignalen durch Muskelkraft und Augenbewegungen ein virtuelles Pingpong-Spiel bestreiten oder mit diesen Signalen ein Handskelett öffnen sowie schließen. An einem 3D-Scanner galt es die Propeller einer abgestürzten Drohne millimetergenau zu erfassen und zu vermessen und die ermittelten Werte mit den ursprünglichen Konstruktionsdaten zu vergleichen. „Diese Technologie gewinnt in der Luft- und Raumfahrt immer mehr Bedeutung, um Abweichungen und Verschleißerscheinungen von den zugrunde liegenden Konstruktionsplänen möglichst frühzeitig erkennen zu können", erklärte Fachmann Wiest.

Die Fähigkeiten der sogenannten „Computer Vision" lernten die Schülerinnen und Schüler ebenfalls kennen und mussten dabei schneller und besser Klemmbausteine in verschiedenen Farben und Formen zählen als eine Smart-Kamera. Auch die Bewegungsabläufe eines Roboters konnten die Jugendlichen programmieren ebenso wie Künstliche Intelligenz für bestimmte Aufgaben trainieren. 

„Interessant waren vor allem auch die unterschiedlichen Arbeitsaufträge, die wir in Gruppen an den einzelnen Stationen bearbeiten und anschließend präsentieren konnten", schilderten die Zehntklässler. Dabei ging es auch um die Anwendung von Digitalisierungs-Technologien in der Medizin, im Fitnessstudio oder auch in der Mobilität der Zukunft. „In einer Präsentationsrunde stellten die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse vor. Abschließend gab es zudem noch einen Workshop, bei dem Auszubildende und Studenten der MINT-Bereiche von ihren Erfahrungen berichteten", erläuterte Experte Wiest. Dabei gewannen die Jugendlichen Einblicke in die Arbeitswelt von Wirtschaftsingenieuren oder von Mechatronikern.

Ziel: Interesse wecken

„Natürlich geht es auch darum, das Interesse der Jugendlichen an diesen Arbeitsfeldern zu wecken, denn in diesen Sparten herrscht ebenso großer Fachkräftemangel", betonte Wiest. Felix Schenker und Tim Faude jedenfalls waren überrascht von den unterschiedlichen Möglichkeiten, welche die Digitalisierungstechniken in der Arbeitswelt tatsächlich eröffnen. „Auch wenn wir noch nicht unsere genaue Studien- oder Ausbildungsrichtung wissen, wollen wir in diesem Bereich später auch beruflich tätig sein. Darin wurden wir heute noch einmal bestärkt", machten die drei Schüler des Lichtenstern Gymnasiums deutlich.

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